Ein inzwischen sehr beliebter Bestandteil der Schulanfangsphase sind die Lesepaten, um die etwa mit Beginn des 2. Halbjahres der 1. Klasse jeweils geworben wird. Es melden sich Eltern oder Großeltern aus den jeweiligen Klassen, um eine Unterrichtsstunde lang mit einzelnen Schülern kurze, von den Lehrern vorher ausgewählte, Texte zu lesen.

Die Schüler erhalten dafür einen Lesepass, in den die Lesepaten einen Stempel und ihre Unterschrift setzen, um so zu dokumentieren, wann und was gelesen wurde. Dies stellt keine Bewertung dar und die Kinder können hier den Erwachsenen stolz ihre Lesefortschritte präsentieren. Bekannte Lesetexte werden von den Kindern besonders geübt, um ein zusätzliches Lob durch den Lesepaten zu erhalten. Die Lesepaten geben unmittelbare und sofortige Hilfe bei Lese- oder Verständnisschwierigkeiten.

Durch die Lesepaten erhalten die Lehrer die Gewissheit, dass in der entsprechenden Stunde wirklich jeder Schüler einmal laut etwas vorgelesen hat. Im normalen Unterrichtsalltag ist dies sonst kaum umsetzbar. Zudem bietet diese Lesestunde und die Hilfe der Lesepaten den Lehrern die Gelegenheit, sich intensiv mit einzelnen Schülern zu befassen, die zusätzliche Hilfe benötigen.

Die Lesepaten ihrerseits erfreuen sich regelmäßig an der Lesefreude der Kinder und über die Fortschritte, die sie im Laufe der Zeit machen. Lesepatenstunden finden sich in der Regel in den Randstunden des Unterrichtstages, damit die eingesetzten Eltern ihr Kind anschließend auch abholen oder vorher bringen können.

 

Parallel finden in den Klassen Frei- oder Stationsarbeit oder eine Brückenstunde statt, so dass ein Wechsel der Lesekinder keine große Störung bedeutet. Das Lesen selbst findet nicht in der Klasse sondern in separaten Räumen in Klassennähe statt.