Sinus ist ein Programm zur Weiterentwicklung des mathematischen Unterrichts an Grundschulen. Das bundesweit erfolgreiche SINUS-Programm verfolgt die Idee, die Fähigkeiten von allen Schülern mit ihren unterschiedlichen Lernvoraussetzungen im Mathematikunterricht zu fördern.
SINUS ist die Abkürzung für „Steigerung der Effizienz des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts“.
Wie generelle Zielstellungen der Grundschule in einem Unterrichtsfach umgesetzt und konkretisiert werden, lässt sich an der Mathematik sehr schön zeigen. Im Mathematikunterricht an Grundschulen sollen mathematische Kenntnisse und Fertigkeiten entwickelt werden, die bereits Kinder in ihrem Alltag benötigen und die zugleich als operative Grundlage für eine tiefergehende Beschäftigung mit der Mathematik dienen. Allerdings geht es nicht allein um den Erwerb einer „Kulturtechnik“, sondern um den Zugang zur Mathematik als Teil unserer Kultur bzw. einer besonderen Art, Sachverhalte wahrzunehmen, abzubilden, durchzuspielen und zu verstehen (zu „mathematisieren“).
Unter dieser Perspektive erscheint die Mathematik auch als eine besondere Sprache, die etwa dazu genutzt wird, ein eigenes Denksystem zu kreieren, in und mit diesem zu arbeiten und es beim Argumentieren zu verwenden. Die Mathematik kann dabei als mächtiges Werkzeug beim Lösen von Problemen genutzt werden und über entsprechende Anwendungen zur Entwicklung breit nutzbarer Denk- und Problemlösestrategien beitragen.
Während der vordergründige, alltägliche Nutzen von Mathematik als Kulturtechnik offensichtlich ist, bleiben der Reiz und die Bedeutung von Mathematik als Sprache oder Denksystem häufig verborgen. Deshalb muss der Mathematikunterricht sich offensiv der Herausforderung stellen, Bedeutung, Reiz und Nutzen der Mathematik erfahrbar zu machen. Dies schließt die Erfahrung ein, dass Mathematik verstanden werden kann.
Ausführliche Informationen gibt es hier im Heft 112 der BLK, dem die letzten drei Absätze entnommen wurden.